Über Flo & Flora


Über Flo & Flora

Der Biber Flo und die Maus Flora leben auf einer idyllischen Waldwiese. Flo in seiner Biberburg am Bergbach und Flora in Sichtweite in ihrem Mausbau. Die beiden Freunde lieben die Natur. Auf ihrer Waldlichtung bauen Flo & Flora Obst, Gemüse und Blumen an. Gemeinsam erleben sie Monat für Monat kleine Abenteuer rund um die Themen Pflanzen, leckeres (gesundes) Essen, Basteln (Handwerk) und natürlich Freundschaft.

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Ohne Konservierungsmittel - Ohne Geschmacksverstärker - Ohne Aromastoffe - Natur pur!

Gute Unterhaltung.

© Idee, Konzept und Texte Peter Reinke

© Zeichnungen Gunter Hansen

Donnerstag, 25. August 2011

August Geschichte

Flora ist müde, Flo auch. Das Plätschern des Wassers hat sie so schläfrig gemacht, dass die beiden Freunde beim Reden auf ihren Liegestühlen am Bach einschlafen sind. Als Flora aufwacht, beobachtet sie einen Vogel, wie er über die Waldwiese fliegt und hinter den Baumspitzen verschwindet.

„Ein Vogel müsste man sein“, seufzt Flora laut, „dann könnte man sich die ganze Welt ansehen. Ich kenne nur unsere Waldwiese und die Nachbarlichtung.“

„Aber hier ist es doch wunderschön, Flora“, entgegnet Flo, der durch Floras lauten Seufzer aufgewacht ist. „Auf unserer Waldwiese wachsen die schönsten Blumen und das beste Gemüse. Wenn es im Sommer heiß ist, können wir im Bach baden, und im Winter auf dem Eis Schlittschuhlaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es anderswo schöner ist.“

„Aber das weißt du ja nicht. Schließlich bist du auch noch nicht von hier fort gewesen. Vielleicht ist es bereits hinter den Bäumen noch schöner“, sagt Flora träumerisch.

„Weißt du was?“, sagt Flo plötzlich aufgeregt, „wir machen einfach Urlaub. Lass uns rasch die reifen Tomaten ernten und unsere Sachen packen, bis zur Kartoffelernte sind wir jedenfalls wieder zurück!“

„Hurra! Das ist ein toller Gedanke!“, ruft Flora freudig und fängt an zu tanzen, „wir machen Urlaub! Juhu!“

Während Flora noch fröhlich tanzt, geht Flo zum Gemüsebeet, erntet die reifen Tomaten und bringt sie in seine Vorratskammer. Da es schon später Nachmittag ist, beschließen Flo und Flora sich erst am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang auf den Weg zu machen.

„Wir wandern den Bachlauf hinauf“, schlägt Flo vor. „Dann haben wir immer genug Wasser und können im Bach plantschen, wenn es uns zu warm wird.“

„Prima“, erwidert Flora. „Vergiss nicht, deine Badehose mitzunehmen und geh heute Abend nicht zu spät schlafen, nicht dass du morgen früh verschläfst. Ich sause jetzt nach Hause zum packen. Bis morgen!“

„Bis morgen“, ruft auch Flo, aber er sieht seine Freundin nur noch von hinten über die Bachbrücke zu ihrem Bau laufen. Also macht sich auch Flo auf den Weg zu seiner Biberburg, packt seinen Rücksack und geht an diesem Abend besonders früh zu Bett.

Am nächsten Morgen ist Flo schon lange wach, als Flora an seine Türe klopft. Flo hatte in seiner Werkstatt für die beiden schon Wanderstöcke geschnitzt. Jetzt kann es losgehen. Mit ihren Rucksäcken gut ausgerüstet marschieren Flo und Flora am Bach entlang los. Flora ist ein wenig traurig, als sie sich zum Abschied von der Waldwiese an der ersten Bachbiegung noch einmal umdreht. Aber dann wird sie neugierig auf die neue Welt, die sie und Flo entdecken. Mal läuft der Bach geradeaus, dann windet er sich links, mal rechts herum durch Wiesen und Wälder. Sie kommen an Wasserfällen und Tümpeln vorbei. Alle neuen Entdeckungen sind für die beiden so aufregend, dass sie gar nicht bemerken, wie anstrengend ihre Wanderung ist. Gegen Mittag bleibt Flo stehen und stellt seinen Rucksack ab.

„Flora, ich brauche eine Pause. Mir ist heiß und ich habe Hunger!“, ruft er, zieht sich seine Badehose an und hüpft in den kühlen Bach.

„Mir tun auch langsam die Füße weh“, jammert Flora. „Lass uns hier im Schatten des Schilfs ausruhen und ein Stück Brot essen.“

Flora zieht auch ihre Wanderschuhe aus und setzt sich zwischen das Schilf. „Jetzt wäre es in meinem Liegestuhl auf der Waldwiese sehr gemütlich“, sagt Flora leise zu sich selbst. Als sie einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche nimmt, denkt sie an ihren selbst gepressten Johannesbeersaft zu Hause in ihrem Vorratskeller und wird traurig.

Auch Flo ist ein bisschen missmutig, als er nach seinem Erfrischungsbad in sein trockenes Brot beißt. „Daheim könnten wir uns jetzt ein köstliches Tomatenbrot machen“, schwärmt er.

„Oh ja, sogar mit Basilikum“, fällt ihm Flora ins Wort. „Ach wäre das jetzt lecker!“

„Hier ist es zwar auch schön, aber ich glaube zuhause auf unserer Waldwiese gefällt es mir doch besser“, seufzt Flora und wischt sich verstohlen eine Träne aus den Augen. „Am liebsten würde ich jetzt umkehren und wieder nach Hause laufen, aber mir tun meine Füße viel zu weh. Ich fürchte, vor Einbruch der Dunkelheit kämen wir ohnehin nicht zu Hause an. Im Dunkeln würden wir uns wahrscheinlich auch noch verlaufen.“

Bekümmert schaut Flora auf den vorbeifließenden Bach. Jetzt wird auch Flo traurig, als er Flora so voller Heimweh sieht.

„Einverstanden“, sagt Flo, „wir kehren um. Ich verspreche dir Flora, wir sind vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause. Lass mich nur machen und ruh dich ein bisschen im Schatten aus.“

Flo holt aus seinem Rucksack sein Taschenmesser und verschwindet im Schilf. Kurze Zeit später kommt er mit einem großen Büschel Schilfhalme zurück, die er nebeneinander aufreiht und mit langen Grashalmen zusammenbindet.

„Schau Flora, unser Floß ist fertig“, sagt Flo stolz, „damit fahren wir jetzt den Bach hinunter und sind bestimmt vor Sonnenuntergang wieder zu Hause.“

„Oh fein“, strahlt Flora erleichtert, „du bist einfach ein Schatz!“

Glücklich setzen sich Flo und Flora mit ihren Rucksäcken auf das Floß und lassen sich von den Wellen Richtung Heimat treiben. Immer schneller wird das Floß und schießt abwechselnd links und rechts in die Bachbiegungen. Dabei werden die beiden klatschnass, aber das stört sie nicht. Juchzend halten sie sich an den Schilfhalmen fest und freuen sich auf ihre Waldwiese.

„An der nächsten Biegung sind wir schon da“, schreit Flo und paddelt mit den Armen Richtung Ufer. Kurz darauf legen Flo und Flora mit ihrem Floß vor der Biberburg an. Es ist immer noch hell. Wie es Flo versprochen hat!

„Vielen Dank, Flo“, sagt Flora überglücklich. „Das war ein schöner Urlaub. Aber ich glaube, so schön wie auf unserer Waldwiese ist es nirgends. Jetzt hole ich für uns meinen Johannisbeersaft aus dem Vorratskeller und dann schauen wir uns auf unseren Liegestühlen den Sonnenuntergang an. Die Vögel da oben sollen ruhig fliegen, wohin sie wollen.“