Über Flo & Flora


Über Flo & Flora

Der Biber Flo und die Maus Flora leben auf einer idyllischen Waldwiese. Flo in seiner Biberburg am Bergbach und Flora in Sichtweite in ihrem Mausbau. Die beiden Freunde lieben die Natur. Auf ihrer Waldlichtung bauen Flo & Flora Obst, Gemüse und Blumen an. Gemeinsam erleben sie Monat für Monat kleine Abenteuer rund um die Themen Pflanzen, leckeres (gesundes) Essen, Basteln (Handwerk) und natürlich Freundschaft.

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Ohne Konservierungsmittel - Ohne Geschmacksverstärker - Ohne Aromastoffe - Natur pur!

Gute Unterhaltung.

© Idee, Konzept und Texte Peter Reinke

© Zeichnungen Gunter Hansen

Montag, 12. September 2011

September Geschichte

Flo freut sich. Endlich ist der große Tag gekommen. Nein, Flo hat nicht Geburtstag. Aber es ist fast wie an seinem Geburtstag. Heute ist nämlich großer Kartoffeltag. Flo und Flora haben verabredet, gleich nach dem Frühstück zu ihrem Kartoffelacker am Waldrand zu gehen und mit der Ernte zu beginnen. Flo hat schon seine Spitzhacke und einen Korb in seinen Leiterwagen gelegt. Jetzt wartet er ungeduldig auf Flora. Immer wieder schaut er zum Fenster hinaus. Endlich eilt Flora auf die Biberburg zu. Sie hat ihren großen Rechen und auch einen Korb mitgebracht.

„Flora, wo bleibst du denn nur?“, fragt Flo vorwurfsvoll. „Ich warte schon ewig auf dich.“

„Auf meiner Gärtnerschürze sind Johannisbeerflecken“, entschuldigt sich Flora und deutet auf die roten Flecken auf ihrer grünen Schürze. „Ich habe versucht, die Flecken weg zu bekommen. Aber leider hat es nicht geklappt. Schade! Ich mag die Schürze doch so gern. Aber jetzt bin ich ja da. Los, lass uns zum Acker sausen!“, ruft Flora und läuft schon los.

„He, warte auf mich, Flora!“, schreit Flo und flitzt ihr mit seinem Leiterwagen hinterher.

Am Acker angekommen, beginnen die beiden gleich mit der Ernte. Flo geht voran. Mit seiner schweren Spitzhacke lockert er den Boden um die Kartoffelpflanzen, bis er mit einem großen Ruck das Kartoffelkraut aus dem Boden reißen kann. Die Freunde freuen sich über jede Kartoffel, die sie in ihre Körbe legen, egal ob groß oder klein. „Guck mal, was für ein Riesending“, ruft Flo jedes Mal, wenn er eine besonders große Kartoffel findet oder „Schau mal, eine Babykartoffel“, wenn er Flora ein besonders kleines Exemplar zeigt. Flo ist so aufgeregt, dass er gar nicht merkt, wie schnell die Zeit vergeht. Immer wenn ein Korb voll ist, trägt ihn Flo zum Leiterwagen und schüttet die Kartoffeln hinein. Sobald der Leiterwagen voll ist, zieht Flo ihn zu seinem Schuppen am Bach und leert ihn dort aus. Der Kartoffelberg im Schuppen wächst und wächst. In der Zwischenzeit trägt Flora mit ihrem großen Rechen das herausgerissene Kartoffelkraut zusammen.

Am späten Nachmittag, kurz bevor es dunkel wird, haben sie es dann geschafft. Mit einem lauten Freudenschrei reißt Flo den letzten Kartoffelbüschel aus der Erde und bringt die letzte Fuhre Kartoffeln zum Schuppen. Flora hat viele große Haufen Kartoffelkraut zusammengerecht, die sie am nächsten Tag verbrennen wollen. Flo liebt die heißen Kartoffelfeuer in den kalten Herbstnächten.

„Jetzt kann der Winter ruhig kommen“, sagt Flo freudestrahlend, „die Kartoffeln reichen uns bis zum Frühjahr. Ich denke, so viele Kartoffeln können wir gar nicht essen.“

„Das stimmt“, antwortet Flora, „ich freue mich aber jetzt schon auf unser erstes Kartoffelessen in diesem Herbst. Was wollen wir uns denn kochen? Sollen wir uns Bratkartoffeln schnipseln oder doch lieber einen Kartoffelauflauf in den Ofen schieben?“

„Ich wünsche mir eine heiße Kartoffelsuppe“, schlägt Flo vor „mir ist nämlich ein bisschen kalt.“

„Gerne“, sagt Flora, die auch Kartoffelsuppe liebt. „Wir können ja bei dir kochen und zusammen essen.“

Gemeinsam gehen Flo und Flora mit einem vollen Korb zur Biberburg und schälen in Flos Küche die rohen Kartoffeln. Dann müssen sie warten, bis das Wasser auf dem Herd kocht. Das dauert ziemlich lange, weil Flos Kochtopf riesig ist und die Kartoffeln zum Kochen viel Wasser brauchen.

„Was machen wir, bis die Suppe fertig ist?“, fragt Flora.

Flo schaut erst Floras Schürze mit den roten Flecken und dann die restlichen Kartoffeln im Korb an. Da hat er eine Idee.

„Flora, hast du eigentlich noch die Förmchen zum Plätzchenbacken?“, fragt Flo, „du weißt schon, die Förmchen, mit denen wir letztes Jahr die Weihnachtsplätzchen ausgestochen haben.“

„Natürlich habe ich die noch. Aber wofür brauchst du sie denn?“, fragt Flora neugierig, „willst du jetzt zum Nachtisch auch noch Plätzchen backen?“

„Das wirst du gleich sehen“, sagt Flo geheimnisvoll, „könntest du die Förmchen bitte holen und auch noch eine Flasche Johannisbeersaft mitbringen?“

Verwundert macht sich Flora auf den Weg zu ihrem Bau. Als sie mit den Förmchen und dem Saft zurück zur Biberburg kommt, hat Flo ein paar von den übrigen Kartoffeln in der Mitte durchgeschnitten. Die Kartoffelhälften liegen nun auf dem Küchentisch. Flo nimmt ein Mond-Förmchen von Flora und drückt es in eine aufgeschnittene Kartoffelhälfte. Dann schneidet er vorsichtig mit einem Messer den Rand rund um den Mondabdruck ab.

„Ein Kartoffelstempel!“, ruft Flo strahlend, „und jetzt brauche ich bitte deine Schürze!“ Er legt Floras Gärtnerschürze auf den Tisch. Dann taucht er den Mondstempel in den Johannisbeersaft und drückt den Stempel vorsichtig auf den größten Johannisbeerfleck auf der Schürze. „Schau, Flora, ich habe den Fleck weggezaubert. Sieht der rote Mond nicht hübsch aus?“

Flora ist begeistert. „So können wir ja alle Flecken wegzaubern“, ruft sie glücklich.

Flo und Flora basteln an diesem Abend aus den übrigen Kartoffelhälften noch andere Stempel und verzaubern dann die Flecken auf Floras Schürze in Sterne, Monde, Pilze und Blumen. Als sie dann auch noch ihre leckere Kartoffelsuppe aufgegessen haben und Flo müde und satt in seinem Bett liegt, denkt er sich zufrieden: „So einen tollen Kartoffeltag hatten wir noch nie. Ich freue mich schon auf die Kartoffelernte im nächsten Jahr!“