Über Flo & Flora


Über Flo & Flora

Der Biber Flo und die Maus Flora leben auf einer idyllischen Waldwiese. Flo in seiner Biberburg am Bergbach und Flora in Sichtweite in ihrem Mausbau. Die beiden Freunde lieben die Natur. Auf ihrer Waldlichtung bauen Flo & Flora Obst, Gemüse und Blumen an. Gemeinsam erleben sie Monat für Monat kleine Abenteuer rund um die Themen Pflanzen, leckeres (gesundes) Essen, Basteln (Handwerk) und natürlich Freundschaft.

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Ohne Konservierungsmittel - Ohne Geschmacksverstärker - Ohne Aromastoffe - Natur pur!

Gute Unterhaltung.

© Idee, Konzept und Texte Peter Reinke

© Zeichnungen Gunter Hansen

Montag, 4. April 2011

April Geschichte

 
Flora ist aufgeregt. Endlich ist es soweit. Flo hat Flora versprochen, ihr heute Nachmittag sein „Geheimbeet“ zu zeigen. Schon seit Wochen hat Flo geheimnisvolle Andeutungen gemacht und gesagt: „Die treiben ja ungeheuer aus“ oder „Mann, die wachsen ja wahnsinnig schnell“. Wenn Flora nachfragte, was denn „ungeheuer austreibt“ oder „wahnsinnig schnell wächst“, hatte Flo geantwortet: „Nur Geduld! Wirst schon noch sehen!“ Heute sollte sie es also sehen. Flora weiß nur nicht, was sie jetzt anziehen soll. Eben hat es draußen noch gestürmt und dicke, weiße Flocken geschneit, so hatte sie ihre Handschuhe und einen Schal angezogen. Als sie jedoch vor die Tür trat, blendete sie warmer Sonnenschein und der Schneesturm war verschwunden. Zurück im Haus hat sie dann die Handschuhe und den Schal wieder ausgezogen. Als sie die Türe erneut öffnete, peitschte dichter Regen über die Waldwiese, so dass sie kaum Flos Biberburg sehen konnte.

„Das Wetter spielt einfach verrückt!“, denkt sich Flora und sucht nun ihre Regenjacke. „Ich bin mal gespannt, ob es nun wieder schneit, wenn ich die Türe aufmache“, sagt sie laut, als sie nach ihrem Regenschirm greift und zur Türe geht. Aber diesmal hat sich das Wetter leider nicht geändert und sie saust schnell durch den dichten Regen rüber zu Flos Biberburg.

Der Regen trommelt so laut auf die Biberburg, dass Flo das Klopfen seiner Freundin erst gar nicht hört. Flora ist schon ziemlich nass, als er endlich seine Türe öffnet.

„Flora, du bist ja pitschnass“, sagt Flo und bittet sie herein. „Der April macht wirklich was er will. Als ich vorhin bei schönstem Sonnenschein angefangen habe, die ersten Kartoffeln zu setzen, hat mich ein Schneeschauer überrascht und ich sah wie ein Schneemann aus. Hoffentlich bekomme ich nicht wieder einen Schnupfen. Du musst dir sofort etwas anderes anziehen, damit du dich nicht erkältest. Komm mit, ich gebe dir etwas von mir zum Anziehen.“

Flo und Flora gehen zu Flos Kleiderkiste. Darin finden die beiden lustige Sachen für Flora: eine rote und eine gelbe Socke, eine grüne Ersatzlatzhose für die Gartenarbeit und ein rosa T-Shirt, das Flo noch nie anzogen hat, weil er meint, dass Jungen keine rosa Sachen tragen. Als Flora sich im Spiegel anschaut, muss sie laut lachen, weil sie wie ein bunter Papagei aussieht.

Als es aufhört zu regen und draußen wieder die Sonne lacht, nimmt Flo seine Freundin an der Hand und führt sie über die Bachbrücke bis zum Waldrand. Dort hinter einem Ameisenhügel hat Flo sein Geheimbeet angelegt und was blüht da? Unzählige Tulpen in den unterschiedlichsten Farben leuchten in der Nachmittagssonne. Rote, gelbe, orange, lila und rosa Blüten schaukeln leicht im Frühlingswind.

Flora ist beigeistert und ruft: „Flo, Tulpen sind meine Lieblingsblumen! So ein großes, buntes Tulpenmeer habe ich noch nie gesehen. Sieh doch, die vielen Farben!“

„Das habe ich für dich angelegt“, sagt Flo stolz.

„Das Beet ist großartig, Flo!“, antwortet Flora und gibt ihm mal wieder ein dickes Bussi auf die Wange.

Flo ist wegen des Bussis ein bisschen betreten und weiß nicht, was er sagen soll. Da kommt ein heftiger Windstoß und es fängt wieder an fürchterlich zu schneien.

„Wer zuerst in der Biberburg ist, hat gewonnen!“, schreit Flora und saust zurück zu Flos Burg. Flo rennt hinterher und kann sie gerade noch an der Türe einholen.

Als sie wieder im Trockenen sind, sagt Flora: „Schade, dass man die schönen Tulpen von deinem und meinem Fenster aus nicht sieht. Wie herrlich die Tulpen geblüht haben. Hoffentlich erfrieren sie nicht im Schnee. Wenn es aufhört zu stürmen, müssen wir unbedingt wieder zum Waldrand gehen und die Tulpen anschauen. Und natürlich auch morgen und übermorgen und überübermorgen und nächste Woche, einfach jeden Tag!“

„Das ist gar nicht notwendig“, sagt Flo. Ich habe dir schon einen Tulpenstrauß gepflügt. Er ist in meinem Geräteschuppen versteckt. Warte, ich hole ihn dir.“

Flora wartet gespannt. Als Flo zurückkommt hält er einen riesigen Blumenstrauß in seinen Händen, aber er ist ein bisschen enttäuscht.

„Schau Flora, die Tulpen haben in der Vase ihre Köpfe hängen lassen. Das ist sehr schade. Jetzt ist der Strauß gar nicht mehr so schön.“

„Aber das macht doch nichts“, antwortet Flora freudig, „der Strauß ist wunderschön und dafür kenne ich einen Trick. Hast du ein Stück Kupferdraht für mich?“

„Kupferdraht?“, fragt Flo überrascht. „Was willst du denn damit?“

„Jetzt werde ich mal dich zur Abwechslung überraschen“, meint Flora verschmitzt. „Bring mir nur den Draht. Dann wirst du schon sehen!“

Flo holt ein Stück Kupferdraht aus seiner Werkstatt und schaut Flora zu, wie sie den Draht einfach in die Vase wirft. „Jetzt müssen wir nur ein bisschen warten und dann wirst du staunen“, sagt Flora geheimnisvoll.

Und tatsächlich, schon kurze Zeit später richten sich die Köpfe der Tulpen wie von Geisterhand wieder auf und strahlen farbenprächtig in der Vase. Flo ist wirklich überrascht und freut sich gemeinsam mit Flora über den mächtigen Tulpenstrauß, den Flora später mit in ihren Mausbau nehmen darf. Jetzt kann sie ihre Tulpen immer anschauen, auch wenn es draußen stürmt und schneit.